Zudem wurden von der Behörde zwei Verstöße festgestellt. Sie beschweren sich regelmäßig bei Stadt, Landesverwaltungsamt und sogar bei Umweltministerin Dalbert. 30 000 sind von den Behörden genehmigt. Allerdings seien sie nicht täglich da, um etwaige Verstöße zu dokumentieren, sondern nur sporadisch. Und auch die Beschwerde bei Dalbert bringt kein Ergebnis. Nach der Wende wurden in dem Betrieb zunächst wenige hundert Schweine am Tag geschlachtet.

"Wenn es ein Unternehmen in zwölf Jahren nicht schafft, seine Genehmigungsauflagen vollumfänglich zu erfüllen, dann hätte die Behörde eine Teilstilllegung sprich Reduzierung der Kapazitäten durchsetzen müssen. Süßlich-stechend, ein bisschen eklig: es riecht nach Schwein. Damit geben sich Nicole Reppin und Matthias Riedl nicht zufrieden. Doch bei Kritik am Unternehmen wird sich reflexartig davor gestellt. Auch beim Besuch von MDR SACHSEN-ANHALT warten bis zu einem Dutzend beladene Lkw deutlich länger als die vorgeschrieben 30 Minuten auf ihre Entladung. Dadurch sei der russische Import von frischem und gefrorenem Schweinefleisch im Jahr 2013 gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent auf 592.100 Tonnen zurückgegangen.Dennoch setze Tönnies weiterhin auf den Export, hieß es. Geändert hat sich seitdem aus Sicht der Betroffenen nichts. "Die belastenden Gerüche stellen viele fest", sagt Nicole Reppin.

Zur optimalen Darstellung unserer Webseite benötigen Sie Seit mehr als 15 Jahren kämpfen Anwohner des Tönnies-Schlachthofs in Weißenfels gegen Lärm- und Geruchsbelastungen. Das Haus haben sie lange bevor der Schlachthof seine heutige Dimension erreichte bezogen. (Illustration)Seit Jahren stören sich Matthias Riedl (l.) und Nicole Repin am Schlachthof in ihrer Nachbarschaft.Die Siedlung gab es schon lange vor dem Ausbau des Schlachthofes.Unser Kassenbon ist auch ein Stimmzettel.

Vigil in front of Tönnies Weißenfels with around 70 attendees. 2019 habe es mehrere Störungs-Meldungen des Unternehmens gegeben, erklärt das Landesverwaltungsamt. Dr. rec oec, was ist da schon!Untersuchung abgeschlossen,bisher keine Corona-Fälle im Schlachthof Weißenfels. Deswegen wünschen sich die beiden vor allem mehr Konsequenz bei der Ahndung von Verstößen. Doch ermüdet von den zähen Streitigkeiten haben viele mittlerweile aufgegeben. Nicole Reppin und Matthias Riedl wollen sich davon nicht beirren lassen.

Der Ausbau der Kläranlage etwa – der Streit darüber ist genauso alt wie der über den Schlachthofausbau. (Symbolbild) Und von der Stadt heißt es dann, es gibt kaum Beschwerden." Tönnies bestreitet das und erklärt, sich natürlich an gesetzliche Vorgaben zu halten. Schon Dalberts Amtsvorgänger Onko Aeikens bekam 2016 ein ähnliches Schreiben. Tagsüber, aber vor allem auch in den Abendstunden. Dort sei eine neue, moderne Schlachtlinie geplant. Und auch das Landesverwaltungsamt schreibt, dass eine Inbetriebnahme bislang nicht gemeldet wurde. Er kritisiert, dass viele städtische Ausgaben eigentlich nur Tönnies zugute kämen. Geändert hat sich aus Sicht der Anwohnenden aber nichts. Sie selbst habe Risch im Wahlkampf unterstützt. Aber wie treffen wir die richtige Entscheidung? Auch wegen seiner kritischen Haltung wurde er gewählt. Klappt das nicht und die Lkws warten beladen auf dem Hof, muss das Unternehmen eine Störung an das Landesverwaltungsamt melden und diese begründen. Dazu gehörte ein neues Kühllager mit einer Leistung von 400 Tonnen pro Tag am Tönnies-Standort in Weißenfels (Sachsen-Anhalt). Doch es sind eben auch diese persönlichen Noten, die privaten Enttäuschungen etwa im Fall Risch, die Reppin und Riedl immer wieder antreiben.